Erfolgreiches grünes Wirtschaften

Bayerns Wirtschaftsleben ist geprägt von starken und weltoffenen Unternehmer*innen, gut ausgebildeten und engagierten Arbeitnehmer*innen, hochqualifizierten Selbstständigen in den Freien Berufen und einem enormen technischen Wissen. Sie zusammen haben Bayern zu einem der führenden Innovationsländer gemacht.

Grüne Wirtschaftspolitik macht dieses Erfolgsmodell langfristig zukunftsfähig. Wir wollen Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Dynamik ins Gleichgewicht bringen und so Bayern als Wirtschaftsstandort in all seinen Regionen nachhaltig erfolgreich machen.

Besonders der starke bayerische Mittelstand spielt mit rund vier Millionen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und 190.000 Lehrstellen eine bedeutende Rolle für Arbeitsplätze und Innovationskraft. Wir wollen dafür sorgen, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, sondern die mittelständischen Betriebe endlich die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Wirtschaftskraft und Nachhaltigkeit

Die Zukunft der bayerischen Wirtschaft liegt in der ökologischen Modernisierung. Werden moderne abgasfreie Autos künftig in Bayern gebaut oder nicht? Die Technologieführerschaft im postfossilen Zeitalter wird immer mehr zur Zukunftsfrage unserer Wirtschaft. Wer an alten Technologien festhält, läuft Gefahr, auch wirtschaftspolitisch die Zukunft zu verspielen – das zeigt nicht zuletzt der aktuelle Dieselskandal. Wir wollen die Arbeitsplätze in Bayern halten und neue schaffen. Deshalb setzen wir konsequent auf aktiven Strukturwandel in Partnerschaft mit vielen bayerischen Unternehmer*innen und Arbeitnehmer*innen.

Mit der Entwicklung neuer zukunftsfähiger Technologien und Prozesse können Ressourceneffizienz, erneuerbare Energien und Stoffkreisläufe in Produktionsabläufen und in den Produkten zum Alltag werden. Wir können damit dauerhaft die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen stärken. Wir wollen die bayerische Wirtschaftsförderung übersichtlicher machen und sie stärker auf die innovativen kleinen und mittleren sowie auf am Gemeinwohl orientierte Unternehmen konzentrieren.

Wichtige Partner bei der konkreten Umsetzung von Innovationen in allen Regionen Bayerns sind das Handwerk und die Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Ob Häuser gedämmt oder intelligente Netze installiert werden: Handwerker*innen sind die Profis, die das vor Ort umsetzen. Deshalb wollen wir das Handwerk und die KMU unterstützen, um ihre Aus- und Weiterbildung weiterzuentwickeln, und sie auf dem Weg in die digitale Wirtschaft fördern. Mit einer Gründeroffensive wollen wir zudem junge Unternehmen in allen Regionen unterstützen und damit ganz Bayern zum Magneten für kreative Menschen machen. Dabei haben wir auch die Gründer*innen von morgen im Blick, indem wir bereits in der Schule Themen zu nachhaltigem Wirtschaften und finanzieller Kompetenz vermitteln wollen.

 

Gründergeist und Digitalisierung

Die bayerische Wirtschaft braucht Unterstützung auf dem Weg ins digitale Zeitalter. Durch die Entwicklung hin zur Wirtschaft 4.0 entstehen neue Geschäftsmodelle. Bei diesen Entwicklungen wollen wir besonders Innovationen fördern, die nicht nur technisch führend sind, sondern auch hohe Daten-, Verbraucher- und Arbeitnehmerschutzstandards einhalten, um damit IT- und Datensicherheit made in Bavaria zum Erfolgsfaktor zu machen. Wir wollen die Wirtschaftsförderung verbessern für Start-ups, Social Entrepreneurs, kleine und mittlere Unternehmen sowie für Hidden Champions, die die Digitalisierung vorantreiben. Wir wollen bayernweite Plattformen für kleine und mittlere Unternehmen initiieren und den Austausch zwischen Forschung, digitalen Pionier*innen, traditionellen Unternehmen und der Zivilgesellschaft stärken.

Die Digitalisierung führt zu einem grundlegenden Wandel unserer Arbeitswelt. Gemeinsam mit Unternehmen, Gewerkschaften, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und der Wissenschaft werden wir diesen Wandel aktiv gestalten und Strategien für einen Weg zu einer Guten Arbeit 4.0 entwickeln. Durch konsequente Förderung des lebenslangen Lernens wollen wir Arbeitnehmer*innen dabei unterstützen, sich auf einen rasanten Wandel der Arbeitswelt vorzubereiten. Neben vielen Chancen entstehen durch die Digitalisierung auch neue Risiken und Herausforderungen. Um hier einen fairen Interessenausgleich zu sichern, wollen wir mögliche negative Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Beschäftigung genau beobachten, eine weitere Ausweitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse und eine Aushöhlung von Arbeitnehmer*innenrechten und Arbeitsschutzstandards unter dem Deckmantel der Digitalisierung wollen wir verhindern.

Wir wollen den digitalen Wandel ökologisch gestalten. Klimaschutz und Ressourcenschonung durch Effizienzsteigerung und Energieeinsparung – wir verknüpfen den ökonomischen mit dem ökologischen Fortschritt und machen so den digitalen Wandel zu einem Standortvorteil für Bayern. Dies gilt auch für die Herstellung und Nutzung der Informationstechnologie selbst. Gemeinsam mit den vielen engagierten Unternehmer*innen wollen wir die IT-Branche zur Green IT-Branche machen, wir wollen sie deshalb Schritt für Schritt auf die Basis einer konsequent betriebenen Energie- und Ressourcenwende stellen.

 

Regionales und soziales Wirtschaften

Grünes Wirtschaften behält die Vielfalt Bayerns im Blick. Um die Wertschöpfung vor Ort zu erhöhen, stärken wir regionale Wirtschaftskreisläufe – vom Gemüseanbau über das Handwerk bis zur Energieerzeugung. Damit erhalten wir die wirtschaftliche Stabilität in den Regionen Bayerns und entlasten die Umwelt durch weniger Verkehr. So erhöht die Förderung dezentraler Strukturen zugleich die Lebensqualität in ganz Bayern.

Soziale und ökologische Marktwirtschaft muss sich immer auch am Gemeinwohl orientieren. Deshalb wollen wir Genossenschaftsmodelle ebenso wie Konzepte der solidarischen Ökonomie wie beispielsweise Social Entrepreneurs fördern. Sie wirken oft regional, meist mit klarer sozialer Verantwortung, und sie sind innovationsantreibend für die bayerische Wirtschaft und Gesellschaft.

Bund, Länder und Kommunen kaufen jährlich für mehrere Milliarden Güter und Dienstleistungen ein. Diese Marktmacht der öffentlichen Hand gilt es als Impulsgeberin für ökologisches und soziales Wirtschaften zu nutzen. Denn Staat und Kommunen tragen eine besondere Verantwortung, Umwelt und Menschenrechte zu schützen. Doch trotz der Vergaberechtsmodernisierung, die ökologische und soziale Aspekte zu Grundsätzen der öffentlichen Auftragsvergabe erhoben hat, bekommt in den weit überwiegenden Fällen immer noch der billigste Bieter den Zuschlag. Deshalb wollen wir ein Landesvergabegesetz, das ökologische, soziale und menschenrechtliche Kriterien bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verbindlich festschreibt.

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