Kulturelle Vielfalt fördern

„Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts.“ Wir stehen für eine neue und innovative Kulturpolitik. Wir wollen die Kulturpolitik öffnen, demokratisieren, transparent gestalten und verlässlich finanzieren. Die besonderen Stärken Bayerns wollen wir für die qualitative Weiterentwicklung des kulturellen Lebens nutzen: die regionale Vielfalt, den kulturellen Reichtum und die Identifikation der Menschen mit Land, Region und Wohnort.

Wir stehen für ein demokratisches Kulturentwicklungskonzept, das wir gemeinsam mit den Künstler*innen und Kulturschaffenden auf den Weg bringen. Ausgaben für Kunst und Kultur wollen wir im bisherigen Umfang aufrechterhalten, sie aber neu gewichten. Wir ersetzen die bisherige Förderpolitik nach „Gutsherrenart“ durch eine verlässliche, planbare und verantwortungsvolle Kulturfinanzierung.

Ebenso wichtig wie die Unterstützung der etablierten Hochkultur ist für uns die Förderung von Soziokultur und Film, von freier Literatur-, Theater-, Musik- und Tanzszene sowie von neuen Kunstformen wie Digitalkunst. Wir wollen, dass öffentlich geförderte Kultureinrichtungen und -projekte die Arbeit der Künstler*innen angemessen honorieren und dass der Staat seine Plicht als Auftraggeber wahrnimmt, etwa durch zusätzliche Gelder für „Kunst am Bau“ und Neuerwerbungen durch seine Museen. Der Abbau des vielfältigen Investitions- und Sanierungsstaus im Kulturbereich hat für uns Vorrang vor neuen Großprojekten.

 

Demokratische Kulturpolitik

Für eine demokratische Kulturpolitik wollen wir die Entscheidungen in die Regionen verlagern und so die Vielfalt stärken. Wir treten für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Kunst und Kultur ein sowie für die interkulturelle Öffnung aller Kultureinrichtungen, auch für die Arbeit mit Geflüchteten.

Unser Ziel ist, dass alle an Kultur teilhaben können – und zwar unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten und ihrem Alter. Die Kultureinrichtungen werden wir barrierefrei ausbauen. Voraussetzung für kulturelle Partizipation ist kulturelle Bildung. Dazu wollen wir die Kooperation zwischen Kulturschaffenden, Kulturinstitutionen und Bildungseinrichtungen stärken und unterstützen. Die Digitalisierung von Bibliotheken, Kunstwerken, Archivalien und historischen Dokumenten werden wir vorantreiben. Diese sollen online frei zur Nutzung stehen.

Ein Schwerpunkt unserer Kulturpolitik ist die Erinnerungskultur, nicht etwa der alleinigen Rückschau wegen, sondern als ein Erinnern für Gegenwart und Zukunft. Eine immer wieder neu geführte Diskussion über die Frage, wie die NS-Verbrechen, wie die deutsche Kolonialgeschichte und wie deren „Aufarbeitung“ unser Selbstverständnis prägen, ist für uns unerlässlich. Deswegen wollen wir, dass alle Schüler*innen mindestens einmal mit ihrer Schule eine KZ-Gedenkstätte besuchen. Wir setzen uns dafür ein, dass insbesondere nach Täter*innen des NS benannte Straßen und öffentliche Gebäude umbenannt werden. Die bayerischen Gedenk-, Lern- und Erinnerungsorte wollen wir bedarfsgerecht ausstatten.

Mit zukunftsfähigen Ideen und Konzepten wollen wir die Entfaltung der Potenziale der bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft ermöglichen. Wir wollen die Beratung intensivieren und dezentrale Strukturen aufbauen, Aus- und Weiterbildungsangebote zur Professionalisierung unterbreiten, gezielte Förderprogramme auflegen und den Zugang zu Fremdkapital insbesondere für Kulturschaffende und Unternehmen mit geringem Jahresumsatz erleichtern. Auf Bundesebene wollen wir darauf hinwirken, dass die Kreativen in die sozialen Sicherungssysteme aufgenommen werden.

 

Künstler*innen für Dialog und Identität

Künstler*innen stiften bayerische Identität und können einen großen Beitrag zum internationalen Dialog leisten. Wir wollen deswegen sowohl die Präsentation bayerischer Künstler*innen aus allen Sparten im Ausland fördern als auch internationalen Künstler*innen den Austausch in Bayern ermöglichen.

 

Mehr Infos im Konzeptpapier „Für ein kreatives, vielfältiges, innovatives und modernes Bayern“ der Grünen Landtagsfraktion.