Am Dienstag nahm unsere Landesvorsitzende Sigi Hagl auf Einladung des Bayerischen Bauernverbandes an einer Podiumsdiskussion über „Moderne Tierhaltung und öffentliche Wahrnehmung“ bei der 48. Woche der Erzeuger und Vermarkter in Herrsching teil.
Dabei forderte sie mehr Tierschutz in den Ställen und eine Nutztierstrategie, die das Tierwohl in den Mittelpunkt stellt, den Landwirten Planungssicherheit gibt und die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft zurückgewinnt.
„Die auch in Bayern zunehmend industrielle Tierproduktion ist nicht zukunftsfähig. Die Menschen wünschen sich, dass es den Tieren gut geht, dass Ferkel nicht betäubungslos kastriert werden, ihnen die Schwänze abgeschnitten werden, Hühnern die Schnäbel gekürzt oder männliche Küken millionenfach geschreddert werden. Dass die Tiere durch Amputation den Ställen angepasst werden, damit muss endlich Schluss sein. Tiere brauchen ausreichend Platz im Stall und Zugang ins Freie. Die Mehrkosten dafür dürfen jedoch nicht den Landwirten angelastet werden.“
Sigi Hagl forderte in diesem Zusammenhang erneut eine verbindliche Haltungskennzeichnung für Fleisch. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht zu wissen, was drin ist und zwar durch eine einfache und klare Kennzeichnung, wie die Tiere gehalten wurden.“
Die Entwicklung bei der Tierhaltung verläuft seit Jahrzehnten in Richtung immer größere Betriebe, immer größere Tierbestände. Die Kleinen sterben aus. Auch das ist gesellschaftlich nicht mehr vermittelbar. Um den weiteren Zubau von Megamastanlagen zu stoppen und auch die Konzentration und enorme Viehdichte in manchen Regionen, mit all ihren negativen Auswirkungen, wie Nitratbelastung durch zu viel Gülle und Ammoniakemissionen, braucht es Änderungen der Bauprivilegierung und insbesondere eine Rückkehr zur flächengebundenen Tierhaltung. Ein Betrieb sollte nur so viele Tiere halten, wie er mit dem Ertrag seiner Felder auch ernähren kann.“
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