Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz 2024 in Lindau
Wer die Kommunen bei der Migration entlasten will, darf Geflüchtete nicht in Massenunterkünften wie derzeit zum Beispiel in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) in Bamberg unterbringen. Das überholte System der Ankerzentren muss von der Bayerischen Staatsregierung aufgelöst werden.
Stattdessen sollen für die Erstaufnahme von Geflüchteten sogenannte Ankunftszentren geschaffen werden. Diese sollen dezentral in jeder Metropole, jedem Regionalzentrum und jedem Oberzentrum – gegebenenfalls auch zusätzlich in einzelnen Mittelzentren – entstehen und in ihrer Zuständigkeit die umliegenden kreisfreien Städte und Landkreise mitabdecken. Die Verteilung der Geflüchteten auf die Ankunftszentren erfolgt nach dem Königsteiner Schlüssel.
In diesen Ankunftszentren soll die Erstregistrierung und medizinische Untersuchung stattfinden. Möglichst direkt danach und schon während des Asylverfahrens erfolgt die Weiterverteilung in dezentrale Unterkünfte in den Kommunen, welche als kleine Gemeinschaftsunterkünfte mit Selbstversorgung bzw. als Einzelwohnungen konzipiert sind.
Der Freistaat muss seiner Verantwortung gerecht werden und diese dezentralen Unterkünfte schaffen bzw. die Kommunen dabei vor Ort deutlich stärker auch finanziell unterstützen. Dazu gehört insbesondere der schnelle Ausbau von sozialem Wohnraum – für alle Menschen.
Auch bei den Rahmenbedingungen vor Ort muss der Freistaat Bayern die Kommunen deutlich stärker unterstützen. Dazu braucht es eine verlässliche Finanzierung von Asyl- und Migrationsberatung, von sozialer Infrastruktur (Sozialarbeit an Schulen, Sprachförderung usw.) und von mit dem ÖPNV erreichbaren Sprachkursen.
Um Integration voranzubringen, sollen die vorhandenen kommunalen Strukturen im Mittelpunkt stehen wie zum Beispiel die Ämter für Migration und Integration. Deren Schwerpunkt soll deutlicher auf die Integration gelegt werden. Sie sollen in Zukunft als zentrale Anlaufstation für Geflüchtete in jeder kreisfreien Stadt und jedem Landkreis fungieren, aber insbesondere auch die einzelnen Kommunen bei der Integration vor Ort unterstützen. Außerdem überwinden wir die unnötige bürokratische Doppelstruktur aus Kreis- und Zentralen Ausländerbehörden.
Neuste Artikel
Statement zur aktuellen Berichterstattung
Die Berichte der potenziell Betroffenen nehmen wir sehr ernst. Aus gutem Grund haben wir uns in der Partei Ombudsstrukturen gegeben – als vertrauliche und direkte Anlaufstelle für Betroffene. An vielen Stellen sind wir damit im politischen Raum Vorreiterin. Der Erfolg von Ombudsstrukturen hängt generell und entscheidend davon ab, dass sie vertraulich und anonymisiert stattfinden und…
Nachruf auf Alois Glück
Nachruf auf Alois Glück von der Landesvorsitzenden Gisela Sengl: Der Tod von Alois Glück ist ein herber Verlust für Bayern. Und ganz besonders für die CSU. Alois Glück war ein großer Sozialpolitiker, als Mitbegründer der Lebenshilfe war Inklusion für ihn nicht nur ein Wort, sondern ein wichtiger Auftrag. Hier hat er gerade in unserem Landkreis…
Politischer Aschermittwoch: A Mass statt Hass
Pressemitteilung Es war deftig, es war zünftig, es war brutal ehrlich: beim Politischen Aschermittwoch der GRÜNEN Bayern in Landshut. Die Zankhähne aus der Krach-Koalition, Markus Söder und Hubert Aiwanger, mussten einige Federn lassen. Denn Bayern braucht eine verantwortungsvolle Regierung und eine starke Stimme in Europa. v.l.n.r.: Eva Lettenbauer, Andrea Wörle, Omid Nouripour, Katharina Schulze, Gisela…
Ähnliche Artikel
Integration
Menschenrechte schützen, humane Migrationspolitik verteidigen, Integration ermöglichen!
Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz 2024 in Lindau Europa bietet Frieden, Freiheit und Sicherheit – nicht nur den EU-Bürger*innen, sondern auch Menschen, die vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung aus Heimatländern wie der Ukraine, Afghanistan oder Syrien fliehen müssen. Eine Asyl- und Migrationspolitik der Humanität ist Deutschlands historische, grundgesetzliche und völkerrechtliche Verpflichtung. Wir Grüne Bayern werden…
Integration
Integration in Bayern flächendeckend voranbringen – Zusammenschluss mit zivilgesellschaftlichen Bündnispartnern stärken
Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz 2024 in Lindau Für die flächendeckende Förderung der Integration von Migrant*innen in Bayern setzen wir uns mit unseren Mandatsträger*innen in den Landkreisen und Kommunen dafür ein, Integrationskonzepte für die Landkreise, kreisfreien Städte und Gemeinden zu erstellen, wo dies bisher noch nicht geschehen ist. Zur Umsetzung solcher Konzepte fordern wir vom Freistaat…
Integration
Geflüchteten den Zugang zu Ausbildung und Arbeit ermöglichen
Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz 2019 in Lindau Es gibt nicht einen triftigen Grund, Menschen im Asylverfahren oder in der Duldung die Möglichkeit zur Arbeit zu verweigern. Ganz im Gegenteil: Beschäftigung schafft Struktur, ermöglicht mehr Selbstbestimmung, erleichtert soziale Vernetzung und Spracherwerb – und steigert zudem die finanzielle Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen. Viele klein- und mittelständische Betriebe…