Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 24.09.2022
Auf Bundes- und Landesebene, sowie in den kommunalen Parlamenten setzen wir GRÜNE Bayern uns auf Partei- und Mandatsebene dafür ein, dass politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Landwirt*innen, die Interesse haben, unbürokratisch, schnell und in der Höhe angemessen ermöglichen, bei der Umstellung ihrer Betriebe auf den Anbau und die Vermarktung gentechnikfreier ökologischer Lebensmittel – insbesondere von Hülsenfrüchten – für die menschliche Ernährung gefördert zu werden. Begleitend setzen wir uns in jeder Region für umfassende fachliche Beratung ein. Um die Vermarktung zu stärken, engagieren wir GRÜNE Bayern uns auch in den Kommunalparlamenten für Fortbildungsangebote. Diese Schulungen sollen Verpflegungsverantwortlichen in Kantinen, Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Mensen die Umsetzbarkeit einer pflanzenbasierten Ernährung aufzeigen und praktische Hilfestellungen bieten. Wir wollen über die positiven Aspekte für das Klima, die Gesundheit und für unser wichtigstes Gut, das Wasser, mit einer zielgerichteten Kommunikations- und Bildungsstrategie stärker informieren.
Die Klimaerhitzung schreitet schneller voran, als erwartet. Auch in unseren Breiten werden wir mit anderen klimatischen Verhältnissen leben müssen. Zugleich macht der Krieg in der Ukraine deutlich, dass es dringend notwendig ist, wertvollen Boden zum Anbau von Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr zu nutzen. Eine gute Chance, um mit der Klimaerhitzung langfristig umzugehen, ist ein Umdenken, welche Pflanzen wir in Zukunft anbauen.
Landwirt*innen brauchen eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Es muss sich für sie lohnen, im Einklang mit der Umwelt zu wirtschaften. Diese Ökosystemleistungen müssen deshalb stärker als bisher gefördert werden. Eine Umstellung auf den ökologischen Anbau von Feldfrüchten für die menschliche Ernährung ist dafür der effektivste Ansatz. Dazu müssen wir – wie es Renate Künast bereits seit langem fordert – „Unsere Ernährung komplett neu denken“.
Angesichts der sich ausbreitenden Hungerkrise ist es dringender denn je, dass wir nicht länger 60% unseres Getreides für den Trog produzieren. Wir brauchen Feldfrüchte für den Teller, nicht für den Trog.
Pflanzliche Hauptspeisen, in allen Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Mensen und öffentlichen Kantinen müssen zur neuen Selbstverständlichkeit werden und angemessen günstig angeboten werden. Auch beim Schulmilchprogramm braucht es biologische, regionale, pflanzliche Alternativen wie z. B. Hafer.
Um die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erfüllen zu können, brauchen wir aber auch entsprechenden Anbau der gesundheitsförderlichen Lebensmittel Getreide, Gemüse, Obst und vermehrt wieder von Hülsenfrüchten. Während wir bei Fleisch einen Selbstversorgungsgrad von 118% haben, bei Milch 112%, sind es bei Gemüse gerade mal 36% und bei Obst mit 20% geradezu beängstigend wenig.
Für eine zügige Umsetzung in Kantinen, Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Mensen etc. sind Fortbildungsangebote für die Verpflegungsverantwortlichen notwendig. Sie sollen die großteils einfache Umsetzbarkeit einer pflanzenbasierten Ernährung aufzeigen und praktische Hilfestellungen bieten, sowie über gesundheitsförderliche und Klimaschutz-Aspekte aufklären. Schließlich ist unser Konsum von tierischen Produkten für mehr klimaschädliche Gase verantwortlich als der gesamte Verkehr. Diese Aspekte müssen bereits in die Ausbildung einfließen. Mit der Umsetzung dieser Schritte erreichen wir nicht nur, dass viele Landwirt*innen wieder eine Perspektive haben und gleichzeitig die wichtigsten Maßnahmen zum Klimaschutz getroffen werden. Wir kommen damit auch der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe nach, die Gesundheit, ganz besonders von schwachen und auf Hilfe angewiesenen Personen zu stärken.
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