Drei Gesteinsregionen in Bayern bleiben im weiteren Verfahren der Standortsuche zur sicheren Endlagerung des deutschen Atommülls. Das hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am heutigen Montag in ihrem „Zwischenbericht Teilgebiete“ veröffentlicht. Der von der Bayerischen Staatsregierung immer wieder genannte Standort Gorleben ist hingegen fachlich ungeeignet. Dazu erklärt Eike Hallitzky, Parteivorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bayern:
„Allein größtmögliche Sicherheit und wissenschaftliche Kriterien dürfen bei der Endlager-Suche den Ausschlag geben. Es ist ein gefährlicher Rosstäuschertrick der Bayerischen Staatsregierung, dass sie geologische Wissenschaftlichkeit fordert und sich jetzt den Fakten verweigert. Das Verfahren wurde von Bayern immer mitgetragen, die damalige Umweltministerin Ulrike Scharf saß in der Endlagerkommission, die dieses Verfahren erarbeitet hat. Und die CSU und die Staatsregierung haben im Bund und in Bayern zugestimmt. Dass die Bayerische Staatsregierung nun das Untersuchungsverfahren und die Kompetenz der BGE infrage stellt, schürt massiv Unsicherheit in der Bevölkerung und ist absolut schädlich für die weitere wissenschaftsbasierte Suche nach einem möglichst sicheren Atommüll-Endlager in Deutschland.
Fakt ist, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen lässt, welche der veröffentlichten Teilgebiete in Deutschland besser oder schlechter geeignet sind – das ist die Haltung der BGE, das muss auch die Haltung der Bayerischen Staatsregierung sein. Als einer der größten Befürworter und Profiteure von Atomkraft hat Bayern eine historische Mitverantwortung für den hochradioaktiven Atommüll. CSU und FW müssen jetzt bei der Endlagerung Rückgrat zeigen, statt sich verantwortungslos aus der Affäre zu ziehen. Bayern muss sich deshalb konstruktiv an dem Verfahren beteiligen statt sich gegen die BGE zu stellen.
Wir GRÜNEN, die immer gegen Atomkraft gekämpft haben, gehen in die Verantwortung, so unbequem es ist. Aufgabe der Politik ist jetzt nicht Unsicherheit zu schüren, sondern Akzeptanz und Vertrauen in die Wissenschaftlichkeit des Verfahrens zu fördern. Wir GRÜNEN fordern, dass die Menschen in den betroffenen bayerischen Regionen nun stärker in den Untersuchungsprozess eingebunden werden. Die betroffenen Landkreise müssen finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie weitere Fachgutachten einholen wollen. Nur mit mehr Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger können wir das Vertrauen in den Suchprozess weiter stärken. Genau dieses Vertrauen braucht es, um die Endlagersuche zu einem guten Ergebnis zu führen. In welcher Region das Endlager auch immer liegen wird: Die Menschen dort haben es verdient, dass wir unsere Verantwortung ernst nehmen und den sicherst möglichen Ort auswählen.“
Neuste Artikel
Politischer Gillamoos
Entschlossen und mit klarer Kante: Grüner Gillamoos 2024
Es war zünftig, es war musikalisch, es war politisch: der grüne Gillamoos 2024 in Abensberg. Mit dabei beim größten Frühschoppen Deutschlands waren Anton Hofreiter, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Europaauschusses, Eva Lettenbauer, Parteivorsitzende der GRÜNEN Bayern, zum ersten Mal auch Johannes Becher, stellvertretender bayerischer Fraktionsvorsitzender, und die Lokalmatadorin aus Niederbayern, die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger. Die besten…
IG Metall und bayerische GRÜNE fordern mehr Einsatz bei der Energiewende im Verkehr
Gemeinsame Presseerklärung GRÜNEN-Vorsitzende Eva Lettenbauer und IG Metall-Bezirksleiter Horst Ott drängen die bayerische Staatsregierung zum Handeln: Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur muss beschleunigt werden. Die IG Metall Bayern und die bayerischen GRÜNEN sind sich einig: Eine sozialverträgliche Transformation der Industrie und Klimaschutz gehen Hand in Hand. Eine moderne Industrie ist ein Teil der Lösung für mehr Klimaschutz und den Erhalt von…
Urteil zum Wahlrecht: Bundestag wird kleiner und billiger
Pressemitteilung Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts erklären Eva Lettenbauer, Vorsitzende der bayerischen GRÜNEN, und Sascha Müller, Bundestagsabgeordneter und grüner Landesgruppensprecher: Eva Lettenbauer: „Der Bundestag wird kleiner und billiger. Wir haben geschafft, was CSU und CDU jahrelang blockiert haben: eine faire Wahlrechtsreform. Alle Parteien geben gleichmäßig ab und Bayern bleibt gut vertreten. Der Bundestag kann effizienter arbeiten…
Ähnliche Artikel
Atommüll
Endlagersuche: GRÜNE fordern Verantwortung statt Populismus
Pressemitteilung Am 28. September wird die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) den „Zwischenbericht Teilgebiete“ veröffentlichen. Die bayerischen GRÜNEN erwarten, dass auch Regionen in Bayern benannt werden, die als mögliche Endlager in Frage kommen und die in den kommenden Jahren näher auf ihre Eignung als Atommüll-Endlager untersucht werden. Hierzu erklärt Eike Hallitzky, Parteivorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN…