Hundertprozentig: Sauberer und sicherer Strom

Bis zum Jahr 2030 wollen wir GRÜNE den kompletten Stromverbrauch in Bayern auf 100 Prozent erneuerbare Energie umstellen und den Import von dreckigem Kohlestrom beenden. Wir wollen für eine Senkung des derzeitigen Verbrauchs von 84,4 Terawattstunden (2016) um mindestens eine Terawattstunde pro Jahr sorgen und die Erhöhung der Produktion an erneuerbarem Strom pro Jahr um mindestens 1,0 Terawattstunde Wind, 1,5 Terawattstunden Fotovoltaik und 0,3 Terawattstunden mit sonstigen Technologien.

Technisch ist das kein Problem, es ist eine Frage des politischen Willens. Das faktische Verbot von neuen Windrädern, das die CSU Bayern durch die sogenannte 10-H-Regel verordnet hat, wollen wir GRÜNE beenden. Wir brauchen in Bayern deutlich mehr Windräder, um eine saubere und sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Werden Belange des Artenschutzes und der Bürgerbeteiligung von Anfang an in die Planungen einbezogen, ist ein weiterer Ausbau der Windkraft mit dem Schutz der Landschaft und der Natur vereinbar.

 

Mehr Power für die Windenergie: 10-H-Regelung abschaffen

Windenergie ist eine der wichtigsten Säulen der Energiewende – preiswert, sicher und sauber. Dank moderner Technik hat die Windenergie auch im Süden Deutschlands ein riesiges Potenzial. Zahlreiche Bürgerenergiegesellschaften haben den Windausbau in Bayern erfolgreich in die Hand genommen, bis die CSU-Regierung mit ihrer windkraftfeindlichen 10-H-Regelung für Stillstand gesorgt hat. Die überzogene Abstandsregelung 10-H wollen wir abschaffen. Wir wollen alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um Erneuerbare-Energien-Projekte vom bürokratischen Ausschreibungszwang und von unberechtigten Umlagen zu befreien. Stattdessen wollen wir die regionalen Planungsverbände und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen stärken. So wird die Windenergie naturverträglich und in Bürgerhand zum Rückgrat der Energiewende in Bayern.

Wir wollen einen klaren Vorrang für dezentrale Stromerzeugung schaffen, deshalb wollen wir mehr Energie in Bürgerhand, Solardächer und Windräder, die von den Bürgerinnen und Bürgern betrieben werden, damit der Gewinn bei den Menschen vor Ort bleibt. Den Betrieb von kleinen Solaranlagen und die Umsetzung von Mieterstrommodellen wollen wir unbürokratisch nach vorne bringen. Auf Bundesebene setzen wir uns für eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ein, um den Ausbau der erneuerbaren Energien stärker zu regionalisieren. In diesem Zusammenhang müssen die Möglichkeiten für Bürgerenergieanlagen verbessert werden, indem kleinere Investitionen, wie z. B. für eine einzelne Windkraftanlage, mit einer festen Vergütung durch das EEG gefördert werden.

 

Dezentrale Energieversorgung

Energieagenturen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten wollen die Energiewende vor Ort durch Beratung, Weiterbildung und Vernetzung aller Akteur*innen voranbringen und helfen, Energie einzusparen und unnötigen Verbrauch zu vermeiden. Strom soll effizient erzeugt, intelligent verteilt und nach Bedarf gespeichert werden. Ökologisch betriebene, flexible Biogasanlagen, moderne Stromnetze und mehr Stromspeicher helfen dabei, Energie zielgerichtet einzusetzen. Bei hoher Stromproduktion kann Strom vermehrt in den Bereichen Wärme und Verkehr eingesetzt werden. Wir wollen Programme zum effizienten Umgang mit Energie fördern.

Verteilnetze müssen optimiert und, wo notwendig, neu gebaut werden. Der Bedarf zum Bau der Übertragungsnetze wird in einem transparenten Verfahren von unabhängigen Instituten ermittelt und im zweijährigen Turnus fortgeschrieben. Der weitere Ausbau der Übertragungsnetze sollte keinesfalls dem internationalen Handel mit Kohle- und Atomstrom dienen. Die Ausbauziele der erneuerbaren Energien, die Einsparpotenziale, der Speicherausbau und ein intelligentes Lastmanagement sind dabei zu berücksichtigen.

Atomausstieg jetzt!

In Sachen Atomausstieg gibt es noch einiges zu tun. Ende 2017 ist wie geplant der Block B des Atomkraftwerkes Gundremmingen vom Netz gegangen. Wir GRÜNE fordern, dass auch der Block C, der noch bis Ende 2021 weiterlaufen soll, umgehend abgeschaltet wird. Auch dieser Reaktor ist veraltet und unsicher und gehört deshalb so schnell wie möglich stillgelegt. Der Atommüll aus bayerischen Atomkraftwerken wird noch Jahrzehnte in Bayern lagern. Bis in Deutschland die möglichst sichere Endlagerung des Atommülls gewährleistet ist, muss die Zwischenlagerung so sicher wie möglich organisiert werden. Dies ist nicht nur eine Frage für Expert*innen, sondern eine gesamtgesellschaftliche Debatte, in die alle Bürger*innen einbezogen werden sollen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Zwischenlager deutlich sicherer und nicht zu Endlagern werden. Wir treiben eine transparente Endlagersuche für Atommüll voran.

Wir wollen, dass der Garchinger Forschungsreaktor FRM II rasch von waffenfähigem auf niedrig angereichertes Uran umgerüstet wird und der dort anfallende Atommüll endlagerfähig konditioniert wird. Mittelfristig soll eine risikoarme alternative Neutronenquelle für die Forschungsarbeit genutzt werden.

 

Saubere Wärme – gut fürs Klima

Die Sanierung von Gebäuden und die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung haben noch ein riesiges Potenzial beim Kampf gegen die Erdüberhitzung. Unser Ziel ist die klimaneutrale Wärmeversorgung in Bayern bis 2040. Bessere Dämmung und moderne Heizungen sind der erste Schritt. Durch ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz setzen wir Standards für saubere Heizungen und sparsame Gebäude. Dabei bevorzugen wir zukunftsfähige Bau- und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gegenüber synthetischen, mineralischen und metallischen Produkten. Solarthermie und Kraft-Wärme-Kopplung mit erneuerbaren Energien sind besonders geeignet, den Stromsektor zu entlasten, die Energiewende zu beschleunigen und die kurzfristigen Klimaschutzziele zu erreichen.

Mit dem Aufbau kommunaler Wärmenetze, möglichst in Bürger*innenhand, sorgen wir dafür, dass anfallende Wärme sinnvoll genutzt und nicht an die Umwelt abgegeben wird. So kann etwa die Abwärme aus Industrie und Gewerbe genutzt werden, um private Haushalte zu beheizen. Zusammen mit dem Bau von Wärmespeichern erreichen wir so eine effiziente Nutzung von Wärme und verhindern, dass wertvolle Energie ungenutzt verpufft.

Viel Potenzial für den Klimaschutz steckt in der Mobilität. Schadstoffarme Busse und die Bahn nutzen, Rad fahren und zu Fuß gehen – das ist in Sachen Klimaschutz unschlagbar. Wir müssen es den Menschen leicht machen, auf die umweltfreundlichen Alternativen umzusteigen. Das ist derzeit zu oft noch nicht der Fall. Da das Auto in ländlichen Regionen Bayerns mittelfristig ein wichtiger Verkehrsträger bleiben wird, gelingt Klimaschutz nur mit sauberen Autos. Deshalb fördern wir das abgasfreie Auto, Carsharingmodelle, den Ausbau des ÖPNV und eine Bundesratsinitiative für steuerliche Gleichsetzung in den Kilometerpauschalen von Rad- und Kfz-Verkehr.

 

Die Energiewende wird smart

Mithilfe der Digitalisierung verknüpfen wir die Verbrauchssektoren Strom, Mobilität und Wärme und optimieren den Energieverbrauch. Wir wollen Bayern zum Vorreiter der digitalen Energiewende machen.

Vernetzte Verkehrsleitsysteme verbessern die Mobilität und reduzieren gleichzeitig den Bedarf an individueller Mobilität, an Fahrzeugen, Straßen und zurückzulegenden Kilometern auch im Gütertransport und in der Logistik.

Wir begleiten und unterstützen die Forschung und Entwicklung zu Smart Grids und ihren Einsatzmöglichkeiten. Intelligente Messsysteme und Netze tragen zum Gelingen der Energiewende und der optimalen Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz bei. Dezentrale Energieerzeugung, -speicherung und -nutzung können intelligent gesteuert und aufeinander abgestimmt werden. Das stärkt die erneuerbaren Energien, vermeidet Energieverschwendung und senkt den Energieverbrauch. Die Digitalisierung ermöglicht eine Optimierung der Prozesse durch weitgehende Einblicke und Eingriffe in die Anlagentechnik. Die Grenzen der Digitalisierung sehen wir allerdings da, wo sie nicht nur den Anlagenbetreiber*innen und der Umwelt nützt, sondern Datenschutz verletzt und die Anwender*innen zu „gläsernen“ Menschen macht. Personenbezogener Datenschutz hat für uns GRÜNE stets oberste Priorität.

  • Gruene_Energiewende_Strom_Kohleausstieg

WindenergieMehr Power für die Windenergie

Windenergie ist eine der wichtigsten Säulen der Energiewende – preiswert, sicher und sauber. Dank moderner Technik hat die Windenergie auch im Süden Deutschlands ein riesiges Potenzial.

 

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WärmedämmungSaubere Wärme – gut fürs Klima

Die Sanierung von Gebäuden und die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung haben noch ein riesiges Potenzial beim Kampf gegen die Erdüberhitzung. Unser Ziel ist die klimaneutrale Wärmeversorgung in Bayern bis 2040.

 

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Energiewende smartDie Energiewende wird smart

Mithilfe der Digitalisierung wollen wir die Verbrauchssektoren Strom, Mobilität und Wärme verknüpfen und den Energieverbrauch optimieren. Wir wollen Bayern zum Vorreiter der digitalen Energiewende machen.

 

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Mehr Infos im Konzeptpapier Sicherer und sauberer Strom –für ein gutes Klima der Grünen Landtagsfraktion.