Politischer Aschermittwoch

Politischer Aschermittwoch 2020

Knapp drei Wochen vor der bayerischen Kommunalwahl lag die Lust auf politischen Aufbruch beim grünen politischen Aschermittwoch spürbar in der Luft. Der Festsaal war prall gefüllt mit euphorischer Stimmung, leidenschaftlichen Reden und über 600 Menschen. Dem großen Besucherandrang konnte der Saal nicht standhalten, weshalb viele Gäste die Veranstaltung vor der Saaltür verfolgten.

Bundesvorsitzender Robert Habeck, die bayerische Landesvorsitzende Eva Lettenbauer, der bayerische Fraktionsvorsitzende Ludwig Hartmann und die Oberbürgermeisterkandidatin für Landshut Sigi Hagl warteten mit kämpferischen Reden auf.

Sie machten klar, dass die größten Aufgaben unserer Zeit – Klimaschutz, ein soziales Miteinander und zukunftsfähiges Wirtschaften – statt Hinhaltetaktiken endlich entschlossene und zukunftsfähige Politik brauchten. Zur Kommunalwahl im März habe Bayern die Chance, die Handlungsfähigkeit vor Ort zu gewinnen und grüne Politik in den Kommunen umzusetzen.

Die besten Zitate der Redner*innen:

Robert Habeck

„Wir müssen unmissverständlich das Signal aussenden: Wer das selbstverständliche Vielfaltsleben in Deutschland angreift, kriegt es mit der entschiedenen Gegenwehr der Gesellschaft zu tun. Je mehr Leute rausgedrängt werden sollen aus dem Alltag, desto mehr machen wir sie zu Teilen unseres Alltags.“

„Auf die zentrale Frage ‚Was hält eigentlich unsere Gesellschaft zusammen‘ ist von der Union keine Antwort mehr zu erwarten. Also müssen sie andere geben – also müssen wir sie geben. Wir wissen, dass Macht nicht bedeutet, der große Vorsitzende zu sein. Führen im Team bedeutet miteinander um die besten Lösungen zu ringen. Dafür stehen wir heute. Und beginnen wir damit am besten bei der bayerischen Kommunalwahl.“

„Überlassen wir es den anderen, über sich selbst zu reden. Reden wir über eine Solidarität zwischen Umweltschutz und Landwirtschaft. Reden wir über eine neue Sprache, die den Menschen trotz unterschiedlicher Meinungen Würde zukommen lässt. Reden wir davon, dass Zukunft ein Ermöglichungsraum ist. Halten wir Aschermittwochsreden der Zuversicht und nicht der Bepöbelung des politischen Gegners.“

Ludwig Hartmann

„Unsere Lebensgrundlagen stehen definitiv nicht zum Verkauf. Es kann anders gehen, wir müssen nur wollen. Wir Grüne wollen zum Beispiel keine dritte Startbahn, dafür wollen wir einen dritten Nationalpark.“

„Die Söder-Regierung ist im Begriff, das Land in ein Gewerbegebiet mit Autobahnanschluss zu verwandeln. Da hilft uns der weiß-blaue Himmel drüber auch nicht mehr weiter.“

„Bevor Markus Söder seine Liebe für den Natur- und Artenschutz entdeckt, entdecke ich meine Liebe für Franz Josef Strauß. Wir wollen einen Wettstreit um die besten Ideen im Klimaschutz. Mit Gruß an die CSU: Ein Wettstreit der besten Ideen ist kein Fotowettbewerb beim Kuscheln mit Bäumen.“

Eva Lettenbauer

„Der selbsternannte Robin Wood Markus Söder, Rächer aller enterbten Bienenvölker, hat auch mit seinem 96 Punkteplan die Reformation seines umweltpolitischen Ablasshandels verfehlt und nichts als hemdsärmeligen Aktionismus gezeigt.“

„Die Hälfte der Macht gehört den Frauen – ihr könnt euch sicher sein, ich werde das so oft sagen, bis Söder es auch nachsagt oder wir es längst ohne ihn geschafft haben!“

„Eigentlich ist es ganz einfach, im Dschungel der grünen Versprechungen von allen Richtungen eine Wahlentscheidung zu treffen: Wer grüne Politik will, muss auch Grün wählen. So einfach ist das.“

Sigi Hagl

„Wir kämpfen dafür, dass es einen Hauch von Kopenhagen nach Landshut wehen wird und die Mobilitätswende in Landshut Einzug hält. Am 15. März entscheidet sich hier in Landshut, ob wir weiter im Gestern verharren oder ob Landshut den Anspruch hat, zu gestalten: ökologisch, sozial, klimagerecht. Und dafür kämpfe ich.“


Video-Mitschnitte

Zum kompletten Video-Mitschnitt auf YouTube

Rede von Robert Habeck

Rede von Eva Lettenbauer

Rede von Ludwig Hartmann


Ein paar Eindrücke aus dem Bernlochner Saal

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