Im schwäbischen Schmiechen sind erstmals zwei junge Frauen direkt in den Gemeinderat gewählt worden: Katharina Velt (33 Jahre, bildende Künstlerin) und Sophie Schweyer (35 Jahre, Ingenieurin) sind seit 2019 bei den Schmiechener Grünen und voller Tatendrang für die kommenden sechs Jahre.
Gab es in Schmiechen wirklich keine Frauen in der Politik?
12 Jahre lang war im 12-köpfigen Gemeinderat keine Frau vertreten. Bis jetzt wurde überhaupt erst eine Frau direkt in den Gemeinderat gewählt. Dieser hat sich bemüht, aber die Bevölkerung einfach nicht gut widergespiegelt, weder vom Geschlechterverhältnis noch von der Altersstruktur. Je mehr Perspektiven wir in den Rat einbringen können, desto höher ist die Lebensqualität für alle.
Wie hat sich der Frauenmangel bei Entscheidungen ausgewirkt?
Vor kurzem wurde beispielsweise der Bau eines Radwegs ins Nachbardorf mit knapper Mehrheit abgelehnt, weil das Verkehrsaufkommen nicht hoch genug sei. Die Bedürfnisse von Kindern wurden dabei nicht angesprochen. Mehr Radwege würden für Familien allerdings mehr Sicherheit und Bewegungsfreiheit bedeuten.
Ihr seid erst 2019 zu den Grünen gekommen. was hat euch motiviert, euch aufstellen zu lassen?
Die Herausforderungen in der Metropolregion Augsburg-München sind groß. Durch die strukturellen Veränderungen entstehen schnell Parallelgesellschaften zwischen Alteingesessenen und Neuhinzugekommenen. Wir wollen den Zusammenhalt stärken.
Was sind eure politischen Ziele für die kommenden Jahre?
Wir würden gern neue Begegnungsorte schaffen, die es leichter machen, die Gemeinschaft zu stärken. Und wir werden daran arbeiten, dass bei Entscheidungen an alle Generationen gedacht wird.
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