Sven Winzenhörlein ist grüner Kreisrat im Landkreis Würzburg und engagiert sich schon seit seiner Jugend für den Naturschutz. Peter Lustigs Sendung „Löwenzahn“ ist daran nicht ganz unschuldig … Jetzt geht er den nächsten Schritt und kandidiert als Bürgermeister in seinem Heimatort Höchberg. Wir haben ihn gefragt, warum er sich in der Kommunalpolitik engagiert.
Stell dich und deinen Ort kurz vor!
Mein Name ist Sven Winzenhörlein, ich bin 1976 in Schweinfurt geboren und wohne seit 2005 in Höchberg im schönen Landkreis Würzburg. Unser Landkreis hat 165.000 Einwohner*innen, meine Heimatgemeinde Höchberg knapp 10.000. Seit meiner Jugend engagiere ich mich ehrenamtlich: Als Jugendleiter bei der Kolpingjugend, als Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung in meinem Lehrbetrieb und später als Personalrat. Bei den Grünen bin ich seit 2008.
Warum engagierst du dich für die Grünen in der Kommunalpolitik?
Natur- und Umweltschutz liegen mir seit meinen Kindertagen am Herzen. Peter Lustig von Löwenzahn, Eltern, Großeltern und Lehrer – alle hatten sie ihren Anteil daran, dass mir früh bewusst geworden ist, dass die Natur schützenswert ist. Ein weiterer wichtiger Moment war die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986: Spätestens da wurde mir klar, dass das Kernkraftwerk in meiner Nachbarschaft in Grafenrheinfeld nichts Gutes für uns bedeutet, und war Teil der Anti-AKW-Bewegung. Auch wenn ich den Grünen schon immer sehr nahe stand, wurde ich doch erst zur Kommunalwahl 2008 Mitglied. Ich wollte mich in und für meinem Heimatort Höchberg politisch engagieren, wurde direkt Ortsvorsitzender der Grünen und kandidierte für den Marktgemeinderat. 2014 wurde ich dann in den Kreistag gewählt. Bei meinem politischen Handeln dort stehen seitdem immer der Mensch und die Natur im Mittelpunkt. Jetzt fühle ich mich bereit, Verantwortung für Höchberg zu übernehmen, und kandidiere bei der Kommunalwahl 2020 als Bürgermeister.
Welches Projekt liegt dir dabei besonders am Herzen?
Da gibt es viele Projekte! Besonders müssen wir den ÖPNV attraktiver machen, damit die Menschen das Auto auch mal stehen lassen können. Das verbessert die Lebensqualität enorm! Außerdem setze ich mich für den Schutz unserer Natur ein und möchte wertvolle Naherholungsflächen erhalten.
Wie bekommst du Beruf, Privatleben und Ehrenamt unter einen Hut?
Es mangelt nicht an Ideen und Aufgaben, wohl aber oft an der Zeit und die Tage sind oft sehr lang. Ohne Smartphone wäre ich mittlerweile aufgeschmissen. Es verwaltet meine Termine, speichert wertvolle Kontakte und dient als Notizzettel, wenn mir gute Ideen einfallen. Und es gibt mir die Möglichkeit, von überall meine Mails und Nachrichten zu beantworten. Dafür nehme ich mir aber die Freiheit, das Gerät am Wochenende auch mal stumm zu schalten und etwas mit der Familie und Freunden zu unternehmen oder im Garten zu arbeiten
Grüne Kommunalpolitik bedeutet für dich …
… nah am Menschen zu sein. Wir haben ein offenes Ohr, wenn es um Probleme vor Ort geht. Und wir sind die, die tatsächlich die Natur bewahren wollen und dafür sorgen, dass ein letzter Rest Naherholung in der schützenswerten Landschaft erhalten bleibt. Und ich glaube, dass die Leute auch verstehen, dass wir das „Original“ sind und nicht auf den „grünen Zug“ aufspringen, weil es gerade angesagt ist.
Vielen Dank für das Gespräch, lieber Sven – und viel Erfolg für deinen Wahlkampf!
Und was machst du 2020?
Hast du auch Lust auf Kommunalpolitik – weißt aber nicht, was dich erwartet? Dann schau mal auf unserer Themenseite vorbei, dort beantworten wir die wichtigsten Fragen:
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