Ludwig Asam ist Landwirt, 36 Jahre und lebt mit seiner Familie auf dem Asamhof in Kissing im Landkreis Aichach-Friedberg. Seit 2015 setzt er sich dort als Gemeinderat unter anderem für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur, neue Mobilitätskonzepte und gute Angebote für Kinder und Familien ein.
Stell dich und deine Gemeinde kurz vor!
Ich lebe und arbeite in einem landwirtschaftlichen Betrieb, dem Asamhof. Den bewirtschafte ich in der siebten Generation der Asam-Familie. Der Hof besteht aus einem Bio-Betrieb und einem konventionellen, wobei der Bio-Anteil stetig wächst. Meine zwei kleinen Kinder, meine Frau und ich sind im Dorf fest verwurzelt.
Warum engagierst du dich für die Grünen in der Kommunalpolitik?
Ich hatte schon immer eine ziemlich grüne Einstellung. Das setze ich einerseits privat um, indem ich Autofahren nach Möglichkeit vermeide seit längerem aufs Fliegen verzichte. Andererseits setze ich mich aber auch in meinem Ort für grüne Themen ein. Ein Beispiel: Bei uns ist schon lange eine „Umgehungsautobahn“ geplant. Für uns Grüne in Kissing ist das ein irrsinniges Projekt. Mich betrifft es auch persönlich, weil ein Drittel meiner Landwirtschaftsfläche dafür benötigt würden. Kurz: Ich bin hochmotiviert mich hier zu engagieren, unter anderem um Alternativen zum stark ansteigenden Autoverkehr voranzubringen.
Welches Projekt liegt dir besonders am Herzen?
Die Realisierung des Waldkindergartens bei uns vor Ort. Diese Idee kam in einem Bürgerworkshop auf und ich fand großartig, dass den Kindern so die Natur wieder nähergebracht werden kann. Unsere grüne Fraktion hat den Antrag hierfür gestellt und ich habe einen Teil meines Hofwaldes als möglichen Standort angeboten. Es hat uns und mich sehr gefreut, dass das Projekt einstimmig vom Gemeinderat unterstützt wird. Die Umsetzung ist zwar durch zahlreiche Auflagen eine Herausforderung, aber wir packen weiter an.
Wie bekommst du Beruf, Privatleben und Ehrenamt unter einen Hut?
Dafür brauche ich ein gutes Management, da ich als Landwirt jeden Tag auf viele Unabwägbarkeiten reagieren muss. Durch Unterstützung meiner Familie gelingt es mir aber, an den meisten Sitzungen und einigen Veranstaltungen teilzunehmen. Wichtig für mich ist auch, dass ich nach den Sitzungen noch mit anderen Gemeinderatsmitgliedern aus anderen Parteien ein Bier trinken gehe, um verschiedene Punkte noch tiefer auszudiskutieren und Meinungen auszutauschen.
Grüne Politik bedeutet für dich…
…sich gut auf die Sitzungen vorzubereiten, um grüne Aspekte und Gesichtspunkte mit in die Diskussionen einzubringen. Somit kann man es auch als Minderheit im Gemeinderat schaffen, grüne Punkte einzubringen und umzusetzen.
Vielen Dank für das Gespräch, lieber Ludwig – und weiterhin viel Erfolg!
Und was machst du 2020?
Hast du auch Lust auf Kommunalpolitik – weißt aber nicht, was dich erwartet? Dann schau mal auf unserer Themenseite vorbei, dort beantworten wir die wichtigsten Fragen:
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