Wir GRÜNE Bayern sagen Nein zu neuen Erdgasbohrungen in Reichling am Ammersee, in der Region und in ganz Bayern. Wir fordern Minister Aiwanger auf das Projekt zu stoppen.
Aktuell werden im Konzessionsgebiet „Lech Ost“ bei Reichling am Ammersee Probebohrungen geplant. In Zukunft könnten dort über eine Dauer von 15 Jahren bis zu 500 Millionen Kubikmeter klimaschädliches Erdgas an die Oberfläche geholt werden. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßte das Vorhaben im September 2022 und zeigte sich offen gegenüber weiteren Anträgen auf Erdgasförderung in Bayern. Für die investierende Firma Genexco Gas GmbH ist das sicher erst der Anfang, denn die Anfangsinvestitionen lohnen sich umso mehr, wenn die Förderung auch auf andere Orte ausgeweitet werden kann. Wir müssen jetzt ein Stoppschild setzen.
Die Ausbeutung von Erdgas am Ammersee und in ganz Bayern ist aus vielen Gründen weder notwendig noch sinnvoll. Die Förderung in Wohn- sowie Schutzgebieten wie in Reichling birgt enorme Risiken. Zudem ist das Projekt in Reichling für Deutschlands Versorgungssicherheit unbedeutend. Die vermutete jährliche Fördermenge würde nicht einmal 0,05 Prozent des deutschen Gasverbrauchs decken. Durch die Nutzung des fossilen Brennstoffs Erdgas wird der Klimawandel weiter angeheizt. Dabei ist Deutschland auf keine weiteren Erdgasquellen angewiesen, vielmehr droht schon jetzt ein globales Überangebot. Jedes Molekül Erdgas, welches im Boden bleibt, führt zu weniger Erderhitzung.
Robert Habeck gab am 19. September bei einem Bürgerdialog in Osnabrück erneut bekannt, dass es keine Gasmangellage mehr in Deutschland gebe.
Statt immer neuer fossiler Energiequellen, brauchen wir den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, um unabhängig von Gas, Öl und Kohle zu werden. Die bayerische Staatsregierung muss endlich bei Windkraft und Geothermie für mehr Geschwindigkeit sorgen und aufhören die Energiewende zu verzögern!
Mittlerweile hat sich der Gemeinderat in Reichling mit 12:0 Stimmen gegen das Projekt ausgesprochen und auch Landrat Thomas Eichinger (CSU) fordert ein Ende des Vorhabens.
Minister Aiwanger und die Staatsregierung können weitere Erdgasförderung in Bayern stoppen. Das Bundesberggesetz ermöglicht die Erhebung einer Förderabgabe. Bei entsprechender Höhe würden die wirtschaftlichen Bedingungen für Erdgasförderung grundlegend geändert.
Wir fordern die bayrische Staatsregierung auf, Erdgasbohrungen in Reichling und in Bayern durch die Erhebung einer Förderabgabe zu stoppen!
Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz 2024 in Würzburg
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