Nachdem der Freistaates Bayern die Klage gegen GRÜNEN-Kreisrat Stephan Glaubitz zurückziehen musste, kommen die Gelder aus der für ihn gegründeten Spendenkampagne zu gleichen Teilen dem Bayerischen Flüchtlingsrat und der Flüchtlingshilfe Dorfen zugute. Die Scheckübergabe fand im Beisein unseres Landesvorsitzenden Eike Hallitzky und Stephan Glaubitz bezeichnenderweise vor dem Landratsamt Erding statt.
Im Rahmen einer von Hallitzky ins Leben gerufene Crowdfunding-Kampagne hatten viele bayerische Bürger*innen insgesamt rund 1500 Euro gespendet. Mit diesem Geld sollte das Prozesskostenrisiko für Stephan verringert und zugleich ein Zeichen für politische Meinungsfreiheit gesetzt werden. Diese Summe kommt nun dem Bayerischen Flüchtlingsrat und der Flüchtlingshilfe Dorfen zugute, wobei Hallitzky die krummen Beträge aus eigener Tasche auf jeweils 1000 Euro aufrundet.
Der Landesvorsitzende sieht in der Rücknahme der Klage „einen Freispruch erster Klasse“ für Glaubitz und wertet den Erfolg auch als starkes Signal an die Kommunalpolitik: „Für die Lebendigkeit der Debatten in unseren Gemeinden, Städten und Kreisen wäre es starkes Gift gewesen, wenn der Landrat Erfolg gehabt hätte bei seinem Versuch, ein Exempel gegen Kritiker zu statuieren. Der Wesenskern kommunaler Debatten, ja unserer Demokratie als Ganzes, ist die offene, bisweilen auch harte Auseinandersetzung.“
Zur Erinnerung: Stephan Glaubitz hatte die harte Linie des Erdinger Landrates Martin Bayerstorfer (CSU) bei der Erteilung von Arbeitserlaubnissen für Asylbewerber als „integrationsfeindlich“ kritisiert. Daraufhin verklagte der Freistaat Bayern auf Bestreben Bayerstorfers den GRÜNEN-Kreisrat aufgrund angeblich „ehrenrühriger Behauptungen über die Ausländerbehörde des Landratsamtes Erding“. Die Klage wurde aber schließlich zurückgenommen, obwohl Glaubitz seine Kritik am Verwaltungsvollzug des Ausländeramts Erding bei der Versagung von Arbeitsgenehmigungen für Geflüchtete in keinem Punkt zurückgenommen hat. Glaubitz konnte bei seiner Kritik zudem auf eine breite Unterstützung der Öffentlichkeit bauen.
Neuste Artikel
Statement zur aktuellen Berichterstattung
Die Berichte der potenziell Betroffenen nehmen wir sehr ernst. Aus gutem Grund haben wir uns in der Partei Ombudsstrukturen gegeben – als vertrauliche und direkte Anlaufstelle für Betroffene. An vielen Stellen sind wir damit im politischen Raum Vorreiterin. Der Erfolg von Ombudsstrukturen hängt generell und entscheidend davon ab, dass sie vertraulich und anonymisiert stattfinden und…
Nachruf auf Alois Glück
Nachruf auf Alois Glück von der Landesvorsitzenden Gisela Sengl: Der Tod von Alois Glück ist ein herber Verlust für Bayern. Und ganz besonders für die CSU. Alois Glück war ein großer Sozialpolitiker, als Mitbegründer der Lebenshilfe war Inklusion für ihn nicht nur ein Wort, sondern ein wichtiger Auftrag. Hier hat er gerade in unserem Landkreis…
Politischer Aschermittwoch: A Mass statt Hass
Pressemitteilung Es war deftig, es war zünftig, es war brutal ehrlich: beim Politischen Aschermittwoch der GRÜNEN Bayern in Landshut. Die Zankhähne aus der Krach-Koalition, Markus Söder und Hubert Aiwanger, mussten einige Federn lassen. Denn Bayern braucht eine verantwortungsvolle Regierung und eine starke Stimme in Europa. v.l.n.r.: Eva Lettenbauer, Andrea Wörle, Omid Nouripour, Katharina Schulze, Gisela…
Ähnliche Artikel
Geflüchtete
Keine Abschiebungen aus Bayern in den Iran!
Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz 2024 in Lindau Der Abschiebestopp für den Iran ist in Deutschland zum 31.12.23 ausgelaufen und wurde von der Innenminister*innenkonferenz nicht verlängert, obwohl sich an der politischen Situation im Iran nichts verändert hat. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger*innen aller Parteien in Land und Bund auf, sich für eine dringend notwendige bundesweite Verlängerung…
Geflüchtete
Abschiebestopp für Jesid*innen in Bayern, sofort!
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz 2024 in Lindau Zurzeit werden immer mehr nach Deutschland geflüchtete Jesid*innen in ihre Herkunftsregionen abgeschoben, meistens in den Irak. Bis Ende Oktober 2023 wurden bundesweit schon 164 Jesid*innen abgeschoben, darunter auch viele aus Bayern. Vor dem Hintergrund, dass der Deutsche Bundestag erst im Januar 2023 den durch den sogenannten „Islamischen Staat“ im…
Geflüchtete
Humane Migrationspolitik
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 21.05.2023 Das grüne Grundsatzprogramm sagt: Unsere Demokratie ist keine, in der Zugehörigkeit auf Herkunft basiert, sondern eine offene Gesellschaft, in der wir uns gemeinsam darüber verständigen, wie wir zusammenleben wollen. Wir GRÜNE Bayern verstehen Vielfalt als Bereicherung. Menschen, die zu uns kommen, sind Teil unserer Gesellschaft. Der furchtbare Angriffskrieg Putins gegen…