Beschluss vom digitalen Parteitag am 14.11.2020:
Die Grünen zeichnen sich als Partei durch ihren Einsatz für den Wert der Wissenschaft und durch ihr Bemühen um Wissenschaftlichkeit als Grundlage rationaler evidenzbasierter Politik aus.
Noch nie war unsere Gesellschaft so stark wie heute in allen Lebensbereichen von Wissenschaft und Technologie, deren Erkenntnissen und Produkten, geprägt. Um wissenschaftliche Erkenntnis als Grundlage unseres Schaffens, unseres selbstkritischen und prüfenden Umgangs mit Meinungen und Annahmen, im Kontext werte-basierten politischen Handelns nutzen zu können, braucht es einen breiten Zugang der Bürger und Bürgerinnen zu den Besonderheiten wissenschaftlichen Forschens. Denn das Gespräch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist wichtig, nicht allein um den Stand der Forschung zu handlungsrelevanten Fragen wiederzugeben, sondern auch um den prüfenden Umgang mit Annahmen zu vermitteln. Nur so kann im Alltag des wissenschaftlichen Fortschritts und seiner Nutzung in politischen Debatten vermittelt werden, dass ein Widerstreit unterschiedlicher Thesen nicht etwa Wissenschaftlichkeit in Frage stellt, sondern gerade den Willen zur systematischen Überprüfung und zur Erarbeitung robuster Theorien widerspiegelt, der Wissenschaft erst ausmacht. Damit wissenschaftliche Streitgespräche nicht den Glauben an die Solidität wissenschaftlicher Aussagen erschüttern, muss ein Verständnis für das Ringen um solides Wissen und für unterschiedliche Grade der Robustheit wissenschaftlicher Aussagen vermittelt werden – von ersten zu überprüfenden Hypothesen bis hin zu systematisch überprüftem und entsprechend gefestigtem Wissen. Wissenschaftlichkeit zeichnet sich durch den Willen und die Methodik der Selbst- und Fremdüberprüfung aus.
Das Bemühen um evidenzbasierte Politik und rationale politische Streitgespräche, in denen das Ringen um die bestmögliche Entscheidung im Vordergrund steht, baut auf einem prüfenden Zugang zu Wissen auf und muss daher auch durch einen frühen Zugang zu einem solchen forschendem Lernen und durch dessen konsequente Einbettung in den Schulunterricht an allen Schulen gefördert werden. Ebenso braucht es eine Förderung eines regen Dialogs zwischen Wissenschaft und Bürger*innen.
Grüne Politik zeichnet sich aus durch das Bemühen um wissenschaftliche Grundlagen ihrer eigenen Politikgestaltung, um die Anerkennung wissenschaftlicher Arbeit als ein stetiges Prüfen ihrer eigenen Thesen und Annahmen und des Wertes der stetigen Selbstüberprüfung für demokratische Streitkultur, die auch andere Meinungen anhört und zur Überprüfung der eigenen Ansätze ernst nimmt. Grüne Politik setzt sich ein für den Dialog zwischen Wissenschaft und Politik und für eine entsprechende Investition in einen breiten Zugang zu wissenschaftlicher Bildung und forschendem Lernen.
Grüne Politik baut auf evidenzbasierte Politikgestaltung. Diese braucht wissenschaftliche Grundlagen und zeichnet sich aus durch eine entsprechende Prüfung ihrer eigenen Annahmen und offenen Dialog. Grüne Politik setzt daher auf Wissenschaftlichkeit als Grundlage und Grundwert ihres eigenen Demokratieverständnisses.
Hier geht’s zum
Neuste Artikel
Statement zur aktuellen Berichterstattung
Die Berichte der potenziell Betroffenen nehmen wir sehr ernst. Aus gutem Grund haben wir uns in der Partei Ombudsstrukturen gegeben – als vertrauliche und direkte Anlaufstelle für Betroffene. An vielen Stellen sind wir damit im politischen Raum Vorreiterin. Der Erfolg von Ombudsstrukturen hängt generell und entscheidend davon ab, dass sie vertraulich und anonymisiert stattfinden und…
Nachruf auf Alois Glück
Nachruf auf Alois Glück von der Landesvorsitzenden Gisela Sengl: Der Tod von Alois Glück ist ein herber Verlust für Bayern. Und ganz besonders für die CSU. Alois Glück war ein großer Sozialpolitiker, als Mitbegründer der Lebenshilfe war Inklusion für ihn nicht nur ein Wort, sondern ein wichtiger Auftrag. Hier hat er gerade in unserem Landkreis…
Politischer Aschermittwoch: A Mass statt Hass
Pressemitteilung Es war deftig, es war zünftig, es war brutal ehrlich: beim Politischen Aschermittwoch der GRÜNEN Bayern in Landshut. Die Zankhähne aus der Krach-Koalition, Markus Söder und Hubert Aiwanger, mussten einige Federn lassen. Denn Bayern braucht eine verantwortungsvolle Regierung und eine starke Stimme in Europa. v.l.n.r.: Eva Lettenbauer, Andrea Wörle, Omid Nouripour, Katharina Schulze, Gisela…
Ähnliche Artikel
Bildung
Leitbild Friedenswissenschaft
Damit, dass „das Denken der Zukunft Kriege unmöglich machen“ muss, hat einst Albert Einstein seinen Anspruch auch an die Wissenschaft formuliert. Diese soll nicht ohne ethische Grundsätze forschen. Wissenschaftliche Forschung und Lehre trägt nicht nur Verantwortung gegenüber dem Rest der wissenschaftlichen Community, GeldgeberInnen und direkten NutzerInnen der wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern gegenüber der Gesellschaft als Ganzem….