Beschluss vom digitalen Parteitag am 14.11.2020:
Eine langfristig angelegte Großinvestition in Forschung und Technologieentwicklung ist entscheidend für die Zukunft des Standorts Bayern. Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Lebensqualität des Standorts Bayern zu sichern und auszubauen, muss eine solche Zukunftsinvestition sich sowohl den Herausforderungen der Digitalisierung als auch den mindestens ebenso disruptiven Herausforderungen einer ökologischen Sicherung unserer Zukunft widmen.
Zu den dringlich benötigten Investitionen in Forschung und Technologieentwicklung gehören daher, zum einen, auch Forschung und Technologieentwicklung der Green Economy: von alternativen Antriebstechniken, ressourcenschonender und dezentraler Energiegewinnung und -verteilung, über Innovationen für eine nachhaltige Landwirtschaft, die mithilfe neuer naturwissenschaftlicher Kenntnisse und digitaler Technologien ressourcenschonend wirtschaftet, bis hin zu technologischen, wirtschaftlichen und rahmenpolitischen Innovationen für die Verwirklichung den Namen verdienender Kreislaufwirtschaft. Eine Investition in neue Professuren und mehr Forschungszeit für bestehende Professuren sollte diese Gewichtungen gleichermaßen auf digitalen Technologien und die Verwirklichung von ökologischen Innovationen lenken. Dass letztere dynamische Motoren der regionalen und nationalen Wirtschaft darstellen können, zeigt sich bereits in einzelnen regionalen Ökosystemen in Österreich und den Niederlanden. Jenseits der Auslobung entsprechender neuer Professuren sollten Nachhaltigkeitsüberlegungen auch in Förderprogramme für Grundlagen- und angewandte Forschung aufgenommen werden.
Zum anderen erfordert eine nachhaltige Investition in Forschung und Technologieentwicklung für die Zukunft auch die Sicherung der gesellschaftlichen Verträglichkeit technologischer und naturwissenschaftlicher Innovationen durch deren Einbettung in gesellschaftliche, politische, psychologische, wirtschaftliche, rechtliche und ethische Handlungskontexte, und damit auch den Einbezug von Gesellschafts- und Geisteswissenschaften. Hightech ist nur wirklich zukunftsgerichtet, soweit es systemisch zu Ende gedacht und im Hinblick auf die Pflege natürlicher und menschlicher Ökosysteme reflektiert wird. Eine Investition in Forschung an Hochschulen sollte dieser systemischen Einbettung Rechnung tragen, sowohl in der Ausrichtung neuer Professuren als auch in der Förderung systemischen Denkens in Forschungsprojekten der Studierenden.
Diesseits der Festlegung der oben genannten übergreifenden gesellschaftlichen Leitlinien den Hochschulen sollte eine maximale Freiheit bei der Festlegung der richtigen Forschungsschwerpunkte und Denominationen für Professuren gewährt und eine Auswahl von Investitionsmitteln allein auf der Basis von qualitativen wissenschaftsgetriebenen Kriterien gestaltet werden.
Eine Zukunftsinitiative für Bayern oder jegliche Investitionen in die Innovationskapazität des Freistaats sollte unbedingt mit den EU-Forschungs- und Strukturmitteln abgestimmt werden. Nur so kann eine optimale Komplementarität vor allem mit der im neuen Rahmenprogramm gestärkten Missionsorientierung der Horizon-Europe-Fördergelder und mit den regionalen Strukturfonds und ihren zugrundeliegenden Innovationsstrategien gewährleistet werden. Gerade die Strukturfonds sind in ihrer strategischen Bedeutung und ihren Möglichkeiten für innovative Infrastrukturinvestitionen bisher zu wenig wahrgenommen worden. Dies kann von Projekten für innovativen nachhaltigen Städtebau bis hin zu regionalen Innovationsökosystemen in Green Tech in landwirtschaftlich geprägten Regionen reichen.
Die Investition in Forschung und Technologieentwicklung sichert nur nachhaltig Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Wertschöpfung, wenn diese mit den dazu gehörigen Infrastruktur-, Personal- und Serviceleistungen unterfüttert wird. Hier hat der Freistaat in der Vergangenheit eine Standortbedrohende Unterfinanzierung erlaubt, die sich zur Achillesferse unserer Zukunftsfähigkeit entwickelt hat. Ohne eine Beseitigung des Sanierungsrückstaus und eine Beseitigung des Infrastrukturpersonalnotstands können international erfolgreiche Professor*innen nicht in Bayern angesiedelt werden, weil die technischen Gebäudeinfrastrukturen und Serviceleistungen einige bayerische Universitäten im internationalen Wettbewerb mit führenden Forschungsstandorten unattraktiv werden lassen. Dies ist bereits in einem erschreckenden Ausmaß bei einer zunehmenden Zahl von Berufungen aus dem In- und Ausland zu beobachten. Zu einer Investition in einen florierenden Forschungs- und Technologiestandort Bayern gehört eine nachhaltige State-of-Art-Infrastruktur.
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